Das Marienleben von Paul Hindemith (1895-1963)

Das Marienleben von Paul Hindemith (1895-1963)Konzert für Klavier und Gesang mit Elisabeth Frey und Constantin Alex08sep20:0021:15KULTUR IM PRIESTERHAUS20:00 - 21:15 Priesterhaus

Veranstaltungsdetails

Paul Hindemith vertonte den Gedicht­zyklus „Das Marienleben“ von Rainer Maria Rilke zweimal. Das erste Mal vollendete er den Zyklus nach über einem Jahr Arbeit 1923 – und das zweite mal 1948. Der Zyklus ließ ihn über 25 Jahre nicht los, und er überarbeitete viele der Lieder komplett neu. In manchen Liedern lässt sich der Ursprung der 1. Fassung noch schemenhaft erkennen. Nur ein einziges Lied blieb unangetastet: „Stillung Mariä mit dem Auferstandenen“. Die zweite Fassung ist für die Sängerin dankbarer und sanglicher. Hindemith lässt durch die Singstimme den Menschen Maria und ihre Weiblichkeit erstehen und zeichnet den Gedichten getreu ihr Leben bis zum Tode auf. Die Gedichte von Rainer Maria Rilke sind hochkomplex und wurden 1912 kurz vor den Duineser Elegien geschrieben. Rilke hatte zur Mutter Gottes einen engen Bezug. Auf all seinen Reisen besuchte er stets die Marienwallfahrtsstätten. So verwundert es wenig, dass er ihr einen ganzen Zyklus widmete. „Das Marienleben“ von Hindemith basierend auf Rilkes Texten ist eine der schönsten und reinsten Symbiosen der Musikgeschichte.

Constantin Alex und Elisabeth Frey haben die Arbeit zum Zyklus während der Corona Pandemie aufgenommen. Mit einer großen Ausnahmegenehmigung durften sie im November 2020 ein Streaming Konzert in der Humboldt Universität zu Berlin geben. Kurz vor diesem Auftritt entstand die Idee, den Zyklus auch auf CD aufzunehmen, da es bis dahin wenige Aufnahmen zu diesem Werk gab. Beim Lable Coviello Classics stieß diese Idee  auf offene Ohren. Die CD ist im freien Handel und auch bei Konzerten der beiden erhältlich.

Bis heute ist „Das Marienleben“ eine Herzensangelegenheit für Constantin Alex und Elisabeth Frey. Aus Ihrer Sicht ist dieser Zyklus wert und würdig gehört zu werden. Sie freuen sich sehr, dass sie ihn nun auch in Kevelaer realisiseren dürfen!

 

Die Schweizer Sopranistin Yvonne Elisabeth Frey studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Norma Sharp und Thomas Quasthoff. Sie war Mitglied der Interpretationsklasse Julia Varadys und der Liedklasse von Wolfram Rieger. Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau, Peter Konwitschny und Irvin Cage vervollständigen ihre Ausbildung. Seit dem erfolgreichen Engagement am Landestheater Neustrelitz erweitert Yvonne Elisabeth Frey kontinuierlich ihr Repertoire­spektrum mit den Partien des jugendlich-dramatischen Fachs bei Kirsten Schötteldreier, Amsterdam und Byron Knutson, Berlin. Parallel dazu tritt sie als Konzert- und Oratoriensängerin an repräsentativen Orten (Zürich, Berlin, Oxford, Wien) mit dem Brahmsrequiem, Mahler 8, Janacek „Glagolithische Messe“, W. Braunfels „Te Deum“, den Bachpassionen u.a. auf.

Ihr Engagement für zeitgenössische Musik kam im Konzerthaus Berlin mit der „Verwandlung“ von Paul Heinz Diettrich, bei der Berliner Erstaufführung von Alfred Felders „Atesh“ in der Philharmonie Berlin und bei der Uraufführung von Cathy Millikan „alles was besteht“ in der Tonhalle Zürich zum Tragen. Außerdem erschien bei „NEOS MUSIC“ 2013 eine CD mit Liedern des Amberger Komponisten H.E.E. Walter. Ein spektakuläres Einspringen mit der Partie der Sophie Charlotte bei der Uraufführung von Harders gleichnamiger Oper am Landestheater Neustrelitz führte im Frühjahr 2022 deutschlandweit zu medialer positiver Resonanz und ebnete den Weg zu weiteren Partien dieses Faches, so Vanessa von Barber (2023) und Chrysothemis von R. Strauss (2024).

Mit der selten realisierten Einspielung von  Paul Hindemiths „Das Marienleben“ ist Yvonne Elisabeth Frey seit 2023 bei Coviello Classics vertreten.

 

Constantin Alex, geboren 1963 in Rendsburg, studierte an der Musikhochschule Detmold Klavier, Orchesterleitung und Chorleitung und schloss das Studium 1988 mit der künstlerischen Reifeprüfung im Hauptfach Klavier ab. Im selben Jahr wurde er als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim engagiert, wenig später wechselte er als Repetitor und Kapellmeister an die Oper Frankfurt am Main. 1992 bis 1997 war er Solorepetitor und Assistent von Sir Georg Solti bei den Salzburger Festspielen. Ebenfalls in Salzburg war er 1993 Assistent von Claudio Abbado bei einer Produktion von Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“. Von 1992 bis 1998 hatte er Lehraufträge im Fach Orchesterleitung an den Musikhochschulen in Frankfurt am Main und Berlin (UdK) inne. 

1993 wurde Constantin Alex zum Uni­versitäts­musikdirektor an die Humboldt-Universität berufen. Er gründete 1994 Humboldts Philharmonischen Chor und Humboldts Studentische Philharmonie und im Sommersemester 2003 das Symphonische Orchester der Humboldt-Universität. Im Lauf der Jahre ist eine sehr große Band­breite von symphonischer Musik für Chor und Orchester in den Programmen entstanden, vom alljährlichen Weihnachtsoratorium über szenische Opernaufführungen bis hin zu Groß­projekten wie Mahlers 8. Symphonie. 

Parallel zur dirigentischen Arbeit an der Universität tritt Constantin Alex regelmäßig als Pianist auf. Dabei legt er den Schwerpunkt auf Kammermusik mit Streichern und Liedbegleitung. In der 2019 von ihm gegründeten Kammermusikreihe „Klangzauber – Solistenkonzerte im Reutersaal der Humboldt-Universität“ spielte er zum Auftakt Bachs „Goldbergvariationen“ und setzte die Reihe mit Sonaten- und Liederabenden fort, u.a. mit Tosca Opdam und Gabriele Mollicone (Violine), Marion Leleu (Viola) und Yvonne Friedli (Sopran).

Zeit

8 September, 2025 20:00 - 21:15

Veranstaltungsort

Priesterhaus

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